Wien vor 200 Jahren. Der Arzt F. A. Mesmer gilt als Wunderheiler. Seine psychologischen Tricks, die viele Damen der feinen Wiener Gesellschaft beeindruckt, stösst bei Mesmers Standeskollegen auf Unverständnis. Die "Gesellschaft" rächt sich und Mesmer wird als Scharlatan abgestempelt. Der unorthodoxe Mediziner flieht nach Paris, hat Erfolg und wird auch dort der Kurpfuscherei verdächtigt. Alle wenden sich von ihm ab, nur seine Lieblingspatientin, eine blinde Pianistin, bleibt ihm treu. Bis am Ende alles im Chaos der Revolution aus den Fugen gerät ...
Das Leben und Scheitern des Visionärs Franz Anton Mesmers in einer äußerst turbulenten Zeit ist ein interessantes Zeitbild mit vielen Parallelen zur Gegenwart. Wunderheiler, deren Erfolge, die darauf überschwappende Hysterie bis hin zur anschließenden öffentlichen Demontage bei Missfallen - die kann man auch heutzutage oft erleben. Der Film von Roger Spottiswoode ("James Bond 007 - Der Morgen stirbt nie", "Stop! Oder meine Mami schießt") versucht kritisch, aber nicht wertend zu sein. Dass dies gelingt, liegt vor allem an Hauptdarsteller Alan Rickman, der für seinen "Mesmer" beim Filmfestival von Montreal als bester Schauspieler ausgezeichnet wurde. Gut auch Amanda Ooms als Patientin Teresa, während die übrige Crew oft mit der etwas dämlichen Inszenierung ihrer Rollen zu kämpfen hat. Trotz allem lohnt der filmische Ausflug ins zu Ende gehende 18. Jahrhundert von Paris und Wien.
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