Priscilla

KINOSTART: 04.01.2024 • Liebesfilm • Italy, United States of America (2023) • 110 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Priscilla
Produktionsdatum
2023
Produktionsland
Italy, United States of America
Budget
20.000.000 USD
Einspielergebnis
20.800.000 USD
Laufzeit
110 Minuten
Verliebt in den "King of Rock and Roll
Von Christopher Diekhaus

Sie stammt aus einer berühmten Hollywood-Familie und hat schon früh ihre eigene Stimme gefunden. Der Name Sofia Coppola ("Die Verführten") steht für präzise beobachtende Dramen, in denen es oft um Einsamkeit, Begehren und markante weibliche Figuren geht. Auch ihr neuer Spielfilm "Priscilla" fügt sich bestens in das bisherige Schaffen der US-Regisseurin ein. Dieses Mal im Mittelpunkt: Priscilla Presley, die 1959 Elvis Presley kennenlernt und sich in eine bis 1973 andauernde Liebesbeziehung mit Höhen und Tiefen stürzt. Basierend auf Priscillas Memoiren "Elvis und ich" verfasste Coppola auch das Drehbuch zu ihrer neuen Leinwandarbeit, die im Herbst 2023 beim Festival von Venedig ihre Weltpremiere feierte.

Legendenstatus hat Elvis Presley längst erreicht. Inoffiziell zum "King of Rock and Roll" gekrönt, genießt der 1977 verstorbene Sänger, Musiker und Schauspieler in der Popkultur einen Ruf wie nur wenige Künstler in den letzten 100 Jahren. Erst 2022 kam eine schlicht "Elvis" betitelte, von Baz Luhrmann inszenierte Filmbiografie in die Kinos, die auch das Wirken seines dubiosen Managers Tom Parker in den Blick nimmt. Sofia Coppola setzt mit "Priscilla" nun einen entschieden anderen Fokus. Elvis (Jacob Elordi) ist hier eine Nebenfigur und wird noch dazu nicht sehr sympathisch gezeichnet. Im Zentrum steht Priscilla, für die sich zunächst ein Traum zu erfüllen scheint.

Während der Militärzeit ihres Vaters in Deutschland läuft die damals 14-jährige Priscilla Beaulieu (Cailee Spaeny) dem zehn Jahre älteren Elvis Presley über den Weg und fühlt sich von seinem Interesse an ihr geschmeichelt. Ihren Eltern sind die Treffen mit dem Musikstar ein Dorn im Auge. Nicht nur der Altersunterschied bereitet ihnen Sorgen. Auch sein Leben im Blitzlicht sehen sie mehr als kritisch. Priscilla aber ist hin und weg und kommt über Elvis mit berauschenden Substanzen in Kontakt.

Als der Sänger nach Ableistung seines Militärdienstes in seine Heimat zurückkehrt, herrscht eine Weile Funkstille. Irgendwann jedoch gesteht er Priscilla seine Liebe und bittet sie, zu ihm nach Graceland zu ziehen. Zähneknirschend geben ihre Eltern nach. Und so beginnt für die noch Minderjährige eine aufregende und oft auch schmerzhafte Zeit, die 1973 in eine Scheidung mündet.

Auch wenn Coppolas Film manche Aspekte und Stationen aus Priscillas Leben nur streift, etwa das Thema Mutterschaft, entwirft er ein spannendes Panorama. Aus einem Traum wird in der Isolation von Graceland die Geschichte einer jungen Frau im goldenen Käfig, die sich langsam von ihrem Partner zu lösen lernt. "Priscilla" schildert einen Emanzipationsprozess voller Höhen und Tiefen und wartet mit einer beeindruckenden Performance in der Hauptrolle auf. Cailee Spaeny, so der Tenor vieler Kritiken, trägt das biografische Drama auch über schwächere Phasen hinweg.

Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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