Star-Koch im Interview

Johann Lafer kritisiert Fähigkeiten junger Köche

15.05.2024, 08.13 Uhr
Back to the Roots: Spitzenkoch Johann Lafer will den Menschen einfach nur besseres Kochen beibringen. Seine SAT.1-Show "Drei Teller für Lafer" findet sich ab 13. Mai von Montag bis Freitag, jeweils 15 Uhr, im Programm von SAT.1.
Back to the Roots: Spitzenkoch Johann Lafer will den Menschen einfach nur besseres Kochen beibringen. Seine SAT.1-Show "Drei Teller für Lafer" findet sich ab 13. Mai von Montag bis Freitag, jeweils 15 Uhr, im Programm von SAT.1.   Fotoquelle: © SAT.1 / Marc Rehbeck

In Lafers neuer Show kochen drei verschiedene Generationen um die Wette. Besonders mit den Resultaten der jungen Köche ist er allerdings selten zufrieden.

Zurück zu den Wurzeln zieht es Sternekoch Johann Lafer: In seiner neuen SAT.1-Show "Drei Teller für Lafer" lässt er von Montag bis Freitag jeden Nachmittag Hobbyköche aus drei Generationen gegeneinander antreten. Der Österreicher ermöglicht es jungen, mittelalten und älteren Koch-Amateuren, unter einem – eher losen – Motto in der Studioküche ein Gericht zuzubereiten. Er selbst leistet Hilfestellung und bewertet die Ergebnisse. Das Wichtigste an der Show ist jedoch das Kochen selbst.

"Kochkultur, so wie ich sie als junger Mensch kennengelernt habe, ist ein gutes Stück weit verloren gegangen", beklagt Lafer im Interview mit der Nachrichtenagentur prisma: "Ich habe den Beruf des Kochs erlernt, weil ich davor in der Küche mitgeholfen habe. Und weil ich die Leidenschaft meiner Lehrer und Vorbilder geteilt habe, Produkte aus der Natur in gutes Essen zu verwandeln. Es ist wunderbar und faszinierend zu sehen, wie sich Dinge aus der Natur durch Kochkunst in etwas verwandeln, das Menschen glücklich, zufrieden und satt macht." Heute müsse man "solche Kindheitserfahrungen eher mit der Lupe suchen". Dazu sei das Leben allgemein viel stressiger geworden. "Alle haben wenig Zeit. Fürs Kochen braucht man aber Zeit."

Verschiedene Ansichten

In "Drei Teller für Lafer" prallen zuweilen Welten aufeinander: Lafers Erfahrungen nach zu urteilen koche die ältere Generation noch einigermaßen nach gelernten Normen, ohne viel zu improvisieren. In der mittleren Generation sehe man die gegenwärtigen Trends am deutlichsten: vegetarische oder vegane Küche, angesagte Produkte und Zubereitungsarten. In der jungen Küche – da sei alles möglich. Der Profi schwärmt: "Die Jungen sind meine Freigeister".

Auch wenn der inzwischen 66-Jährige die Jüngeren nicht immer verstehe, respektiere er deren Offenheit: "Vieles von dem, was sie tun, kommt mir chaotisch vor. Aber – vielleicht ist dies der Geist, aus dem Neues entsteht. Auch, wenn mir dabei vieles falsch vorkommt". Im Grunde sei es beim Kochen wie im alltäglichen Leben: "Man muss die Jungen ihre Erfahrungen selbst sammeln lassen". Für Johann Lafer fühle sich nämlich jeder Impuls, der dazu führt, dass sich die Menschen mit Kochen beschäftigen, wertvoll an.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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