Während des Zweiten Weltkriegs bekleidet der Chemiker Kurt Gerstein (Ulrich Tukur, Foto) in der SS ein überaus wichtiges Amt: Er muss den Nachschub des Giftgases Zyklon B sichern. Als er in Erfahrung bringt, dass das Gift in den KZs eingesetzt wird, kann er seinen Widerwillen nur schwer verbergen. Angeekelt von dem Genozid versucht er verzweifelt, das Ausland über die Massenvernichtung zu informieren. Nach mehreren unfruchtbaren Versuchen setzt er auf die Hilfe des jungen Jesuiten Ricardo, der Zugang zu Papst Pius hat. Als der Papst schließlich informiert wird, bezieht dieser aber öffentlich keine Stellung gegen Hitler ...
Nach dem gleichnamigen, tief bewegenden Theaterstück Rolf Hochhuths - uraufgeführt 1963! - drehte Polit-Thriller-Spezialist Constantin Costa-Gavras ("Z - Anatomie eines politischen Mordes", "Der unsichtbare Aufstand") ein packendes und überaus wichtiges Polit-Drama, das die historische Rolle des Vatikans nicht nur kritisch hinterfragt, sondern zu Recht anprangert. Mit einem internationalen Schauspiel-Ensemble wählte Costa-Gavras dezente, aber dennoch eindringliche Bilder, die den unmenschlichen Holocaust verurteilen und zugleich ein komplexes Plädoyer zu mehr Verantwortung liefern.
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