Oktay Özdemir

Inanç Oktay Özdemir
Lesermeinung
Biografie
Oktay Özdemir ist brillant in seinen Rollen und das ist fast schon beängstigend, denn der sympathische Berliner spielt meist den harten Typen, den Brutalen, den Macher, den, der seine Konflikte nicht durch Diskussionen löst, sondern zuschlägt oder erfolgreich einschüchtert. Er ist in Neukölln und Kreuzberg aufgewachsen und die Straße prägt mehr als irgendeine Schauspielschule, doch das gilt nur für bestimmte Rollen und die Schublade, in die Oktay Özdemir dadurch gesteckt wird, ist so tief, dass ein Entkommen schier unmöglich erscheint. Weil er und seine realen Erfahrungen für Authentizität sorgen, besetzen Regisseure ihn gerne nach Schema F. Er spielt den rabiaten Kleinkriminellen, bevorzugt mit Migrationshintergrund. In meist kontrovers diskutierten Filmen, die keinen Zuschauer kalt lassen, steht er als "Ghetto-Türke", als verschrobener Kerl, als Anführer einer Gang, als aggressiver, knallharter Nachwuchsgangster vor der Kamera.

Sein Schauspieldebüt gibt der 1986 geborene in "König der Diebe" (2004). Für einen Jugendlichen, der bis dahin zwar Mitglied im Kinder- und Jugendzirkus Cabuwazi war, ansonsten aber auf keinerlei schauspielerische Erfahrungen verweisen kann, eine große Herausforderung. Oktay Özdemir meistert die Aufgabe mit Bravour und nutzt die Chance um von seinen erfahrenen Schauspielkollegen wie Katharina Thalbach etwas zu lernen.

Auch in "Jargo", dem Film, der auf "König der Diebe" folgt, spielt er den einen solchen Typen: den orientierungs- und perspektivlosen Jugendlichen, der den großen Macher mimt, eine Gang anführt und vollkommen ziellos seine Wut einsetzt. Die breite Masse wird auf den sozial sehr engagierten Nachwuchsdarsteller aufmerksam, als er in Detlev Bucks Jugenddrama "Knallhart" wieder einmal das spielt, was mittlerweile sein Markenzeichen geworden ist. Für die Rolle in "Knallhart" erhält er 2006 den Undine Award als bester jugendlicher Nebendarsteller. Auch im Grimme-Preis-gekrönten Migrationsdrama "Wut" (2006), das eindrucksvoll das Scheitern einer Multi-Kultigesellschaft zeigt, steht er wieder als brutaler Schüler vor der Kamera.

Die Realität sieht vollkommen anders aus. Vom "Jugendlichen aus Neukölln" ist er weit entfernt. Er ist erwachsen, mittlerweile Vater und in einer festen und stabilen Beziehung. Er engagiert sich, kämpft für seinen Stadtteil und bemüht sich, gefährdete Kinder von der Straße zu bekommen. In dem von ihm ins Leben gerufenen Kinder- und Jugendprojekt "Pirates" gibt er den jungen Teilnehmern die Möglichkeit, durch Kreativität in Theater- und Musicalinszenierungen aus dem Alltag auszubrechen. Aus der Rolle des brutalen Kriminellen bricht er selbst auch aus. Erfolgreich. In "Schwarze Schafe" (2006), einer Komödie, spielt er keinen Problemjugendlichen, sondern einen, der nur Spaß haben möchte und in "Ein Freund von mir", neben Daniel Brühl und Jürgen Vogel, sieht man ihn auch von seiner witzigen Seite.

Weitere Filme und Serien mit Oktay Özdemir: "Jargo", "Frech wie Janine" (beide 2004), "Doppelter Einsatz" (TV-Serie), "Abschnitt 40" (TV-Serie), "Tote Hose - kann nicht, gibt's nicht", "alphateam - Die Lebensretter im OP" (alle 2005), "Nachtschicht - Der Ausbruch" (TV-Serie, 2006), "Dr. Psycho" (Serie, erste Staffel, 2007), "Dr. Psycho - Die Bösen, die Bullen, meine Frau und ich" (TV-Serie, zweite Staffel, 2007), "Straight", "Leroy", "Stubbe - Von Fall zu Fall - Bittere Wahrheiten" (alle 2007), "1. Mai", "Großstadtrevier" (TV-Serie, beide 2008), "Vorstadtkrokodile", "Kreuzkölln" (beide 2009), "Tatort - Alles hat seinen Preis" (2011).

Foto: WDR/H. Spitz

Filme mit Oktay Özdemir

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