Lolita Davidovich

Lolita Davidovich räumt gelegentlich das Spielfeld aus der zweiten Reihe auf: In "Stranger Things" zum Beispiel, wo sie erst nur als Anhängsel von James Woods agiert, dann aber gewaltig aufdreht. Oder in "Homerun" (1994) mit platinblonder Perücke, wo sie anfänglich bloß als naives Weibchen im Spielerparadies Reno erscheint, doch nach mehreren demütigenden Begegnungen mit dem selbstzerstörerischen Baseballstar Ty Cobb alias Tommy Lee Jones zu Stolz und Würde findet.

Die im kanadischen Ontario als jüngste Tochter jugoslawischer Einwanderer geborene Lolita Davidovich besuchte Schauspielschulen in Chicago, New York und Toronto, bevor sie 1989 nach einer USA-weiten Casting-Aktion von Regisseur Ron Shelton für die Titelrolle in "Blaze - Eine gefährliche Liebe" besetzt wurde. Als Stripperin Blaze Starr, die in den 50er Jahren eine verhängnisvolle Liebschaft mit James Earl Long, dem von Paul Newman gespielten Gouverneuer von Louisiana einging, empfahl sie sich sogleich für weitere Parts.

In "Verliebt, verwöhnt und abgebrannt" (1990) spielte sie eine nicht ganz lupenreine Freundin des von John Malkovich und Andie MacDowell gespielten Hochstaplerpärchens, in "Boiling Point" (1993) sah man sie an der Seite von Wesley Snipes und in "Begegnungen" (1994) war die Rivalin von Sharon Stone, der sie den Ehemann alias Richard Gere ausspannt.

Danach sah man Lolita Davidovich in "Now and Then - Damals und heute" (1995) an der Seite von Christina Ricci, Melanie Griffith und Demi Moore, bevor sie in "Die Glut der Gewalt" (1996) eine FBI-Ermittlerin spielte, die ein Reihe von Brandstiftungen aufklären soll. "Dead Silence - Flammen in der Stille" (1997), die Geschichte einer Schulbus-Entführung, war ein eher lahmer TV-Thriller mit James Garner und Marlee Matlin. Da war Paul Schraders "Touch - Der Typ mit den magischen Händen", eine moderne Christus-Geschichte aus dem gleichen Jahr, schon besser. Bridget Fonda, Christopher Walken und Gina Gershon waren hier Lolita Davidovichs Partner.

1999 sah man Lolita Davidovich erneut unter der Regie ihres Lebenspartners Ron Shelton, mit dem sie schon in "Blaze" und "Homerun" zusammengearbeitet hatte. In dessen reichlich verkorksten Boxerfilm "Knocked Out - Eine schlagkräftige Freundschaft" spielt sie die Frau zwischen den beiden Boxern Antonio Banderas und Woody Harrelson. Eine dankbare Rolle war die des Barmädchens Betty in Bill Condons Erfolgsfilm "Gods And Monsters", die mit Brendan Fraser ein hübsches Paar abgeben könnte, würde sie ihn nicht immer, wenn er auf sie zugeht, als "ungeeignetes Heiratsmaterial" abblitzen lassen.

Weitere Filme mit Lolita Davidovich: "Der innere Kreis", "Prison Stories - Frauen hinter Gittern" (beide 1991), "Der Schein-Heilige", "Entscheidung in Montana", "Mein Bruder Kain", "Younger and Younger" (alle 1992), "Der Fall Pauloosie Toosuk" (1994), "Jake's Frauen", "Mein Partner mit der heißen Braut", "Unter Anklage - Der Fall McMartin" (alle 1995), "Santa Fe" (1996), "Aus dem Dschungel in den Dschungel" (1997), "Mystery - New York: Ein Spiel um die Ehre" (1999), "Dark Blue" (2002) und "Hollywood Cops" (2003).