Bernd Schadewald

Lesermeinung
Biografie
Er ist Spezialist für Geschichten, die das Leben schreibt: der Autor und Filmemacher Bernd Schadewald. Zunächst absolvierte er ein Studium an der Westfalener Schauspielschule Bochum, ab 1971 arbeitete er als Regieassistent bei Theater-, Fernseh- und Filmproduktionen und wirkte er als Redakteur beim SWF-Kinderfunk mit. Seit 1978 produzierte Bernd Schadewald erste eigene Arbeiten als Autor und Regisseur, anfangs Hörspiele, Dokumentationen, Theateradaptionen, Kinder- und Vorabendserien. Seit 1982 ist er vornehmlich im Bereich Fernsehspiel und Theater tätig. So inszenierte er etwa am Schauspielhaus Bonn "Klassen-Feind" und "Clockwork Orange".

Sein TV-Film-Debüt gab Schadewald 1982 mit der Patricia Highsmith-Verfilmung "Der Tag der Abrechnung", Mitte der Achtzigerjahre folgten zwei Episoden der Krimi-Serie "Tatort" mit Manfred Krug und Charles Brauer. Außerdem inszenierte Schadewald in dieser Zeit auch einige Folgen der erfolgreichen Vorabend-Serie "Der Fahnder" mit Klaus Wennemann. Eine äußerst gelungene Regiearbeit lieferte Schadewald 1989 mit "Der Hammermörder", die er nach einem wahren Fall inszenierte. Christian Redl verkörpert einen von seiner Umwelt geschätzten Polizeibeamten und Familienvater, der drei Männer umbringt und deren Autos für seine brutalen Banküberfälle benutzt. Nur seine Frau alias Ulrike Kriener ahnt etwas von den Machenschaften ihres Mannes... Schadewald hat diesen Fall atmosphärisch dicht, jedoch wie ein Kammerspiel inszeniert. Sein Lohn: der Grimme Preis und den Goldenen Panda als bestes Fernsehspiel des Jahres auf dem internationalen Fernsehfestival von Sechuan in China.

Erneut mit Ulrike Kriener arbeitete Schadewald 1991 in "Verurteilt: Anna Leschek" zusammen, die Geschichte einer Frau, die zusammen mit ihrer Tochter eine Verzweiflungstat begeht. Ein Jahr später drehte Schadewald mit Muriel Baumeister und Jürgen Vogel den Jugendfilm "Schuld war nur der Bossa Nova", in dem er die Erlebnisse einer Clique im Ruhrgebiet der 60-er Jahre thematisierte. Jürgen Vogel ist auch einer von Schadewalds Hauptdarstellern in der gelungenen Romeo-und-Julia-Variante "Schicksalsspiel" (1993), ein Film im Fußball-Fan-Milieu. Nicolette Krebitz spielt die hübsche Conny, die eingefleischter Fan von Hansa Rostock ist. Eines Tages lernt sie bei einem Spiel Roland alias Niels-Bruno Schmidt kennen, seinerseits St. Pauli-Fan. Die beiden verlieben sich, doch Connys Bruder Lalla (Jürgen Vogel) will davon gar nichts wissen. Für diese Arbeit wird Schadewald erneut mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet.

Ein Jahr später entstand mit "Angst" ein weiteres sehenswertes Fernsehspiel. Hier schildert Schadewald erneut eine wahre Geschichte, die im Herbst 1990 die deutsche Öffentlichkeit erregte und zum sogenannten Arnsberger Prozess führte. Mutter, Tochter und Schwiegersohn eines Mannes, der sieben Jahre wegen fortgesetzten sexuellen Missbrauchs und Vergewaltigung seiner minderjährigen Tochter eingesessen hatte, standen vor Gericht, weil sie das Familienmitglied bei seiner Entlassung vor dem Gefängnis aus Angst getötet hatten. Schadewald zeigt die Vorgeschichte der Bluttat, die Opfer zu Tätern werden ließen. Inzest und Gewalt in der Familie, aber auch Hilf- und Gedankenlosigkeit von Behörden sind die Themen dieses beklemmenden Spiels aus der Wirklichkeit. Für "Schicksalsspiel" und "Angst" erhielt Schadewald 1994 den Regiepreis der Deutschen Akademie der darstellenden Künste.

Das erschütternde Drama "Der Pirat" (1997) beruht auf der Lebensgeschichte des Jan C., die der damalige "Spiegel"-Redakteur Stefan Aust anhand von Tonbandprotokollen 1990 in Buchform veröffentlichte. Schadewald erzählt die Drogenkarriere eines Junkies, der Täter und Opfer zugleich ist. Die Geschichte des Jan C. steht allerdings auch stellvertretend für eine ganze Generation, die Ende der Sechzigerjahre mit sogenannten sanften Drogen wie Haschisch begann. Überragend: Jürgen Vogel in der Hauptrolle des "Haschprinzen von Hamburg", der schließlich an seiner Drogensucht zugrunde geht. 1998 inszenierte Schadewald mit "Ein großes Ding" das überzeugend gespielte und intensive Psychogramm nach den tatsächlichen Vorfällen des Geiseldramas von Gladbeck mit Richy Müller, Jürgen Vogel und Katja Flint.

Weitere Filme von Bernd Schadewald: "Eine Bonner Affäre" (1988), "Kinder des Satans" (1995), "Sanfte Morde" (1997), "Polizeiruf 110 - Vater unser" (2004).

Filme mit Bernd Schadewald

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