Sänger über psychische Probleme

Robbie Williams: "Habe ADHS, BDD, Depression, Dyslexie und Angst vor sozialen Situationen"

25.07.2022, 15.25 Uhr

Robbie Williams macht kein Geheimnis aus seinen psychischen Problemen. Bei einer Veranstaltung sprach er nun über das Ausmaß seiner Schwierigkeiten.

Er ist zwar nach eigenen Angaben bereits seit über 20 Jahren clean, merkt die Folgen seiner Sucht aber bis heute: Schon in der Vergangenheit hatte Robbie Williams offen über seine Drogenabhängigkeit gesprochen. So gab er 2020 in einem Interview mit der britischen Tageszeitung "The Sun" zu, dass er sich nicht mehr an die Texte all seiner Songs erinnern könne und deshalb aus Angst vor einem vollen Stadion zu versagen, einen Teleprompter bei seinen Konzerten benutze. Bei einer wohltätigen Gala für die Hilfe zur Behandlung von Menschen mit psychischen Problemen enthüllte der Ex-Take-That-Star nun die komplette Bandbreite seiner psychischen Probleme.

"Ich habe ADHS, BDD, Depression, Dyslexie und Angst vor sozialen Situationen wie heute Nacht", sagte Williams in seiner Rede vor 500 geladenen Gästen, wie "Bild" berichtet. ADHS ist die Abkürzung für eine Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung, die oft bei Kindern diagnostiziert wird. BDD ist eine Störung, bei der sich Betroffene obsessiv mit ihrem Aussehen beschäftigen und sich als entstellt wahrnehmen. Dyslexie ist eine Störung der Lesefähigkeit, der neurologische Ursachen zugrunde liegen.

Dass der Sänger, der auf der Bühne als hervorragender Entertainer gilt, Angst davor hat, überhaupt in die Öffentlichkeit zu gehen, dürfte viele überraschen: "Ich habe zwar das Haus verlassen, doch fühle ich mich nicht gut. Ich möchte lieber isoliert bleiben, was wirklich schlecht für mich ist", sagte Williams. Er habe Zwangsvorstellungen und sei ein Alkoholiker: "Ich bin ein Süchtiger!", erklärte er.

Gerade als Prominenter leide man besonders, sagte Williams: "Berühmt und erfolgreich zu sein, befreit einen nicht von psychischen Problemen. Vielmehr kann es die psychischen Probleme, mit denen viele von uns zu kämpfen haben, sogar noch verschlimmern. Viel zu lange haben wir eine Krankheit, die buchstäblich Milliarden von uns täglich erleben, stigmatisiert und zum Tabu gemacht."


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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