"Was Deutschland bewegt: Heimatland"

Ein Land auf Identitätssuche

von Julian Weinberger

Was ist eigentlich Heimat, und wer gehört dazu? Diesen schwierigen Fragen nimmt sich eine neue TV-Dokumentation an.

ARD
Was Deutschland bewegt: Heimatland
Dokumentation • 25.02.2019 • 20:15 Uhr

In den vergangenen Jahren wurde in Widdersdorf nahe Köln ein riesiges Bauprojekt verwirklicht. Wo einst Äcker und Wiesen waren, leben jetzt mehr als 10.000 Menschen. Während Michael Kaiser, der den Stadtteil geplant hat, jubiliert und von einem "Weihnachtsmärchen" spricht, sieht die Realität für manche ganz anders aus. Es gibt kein Dorfzentrum, kein Rathaus und wenig Gemeinsamkeiten unter den Einwohnern.

Das Ehepaar Jenniges lebte schon vor dem großen Bauboom in Widdersdorf. Das Großprojekt habe viele neue Leute mit sich gebracht, die auf der Straße nicht grüßen würden und hochnäsig seien. Die Dokumentation "Was Deutschland bewegt: Heimatland" zeigt, dass man eine Heimat nicht im Labor züchten kann. Was aber macht dann ein Stück Land zur Heimat, und weshalb ist die Auseinandersetzung mit dem Heimat-Begriff auch für die Politik von Bedeutung?

Neuankömmlinge haben nicht nur Widdersdorf verändert. In Mecklenburg-Vorpommern kehren immer mehr junge Menschen in ihre Heimat zurück. Ob aus Heimatverbundenheit oder anderen Gründen, das weiß auch der Bürgermeister von Anklam, Michael Galander, nicht.

Die Auseinandersetzung mit Heimat ist komplex, wie der Film von Julia Friedrich, Fabienne Hurst und Andreas Spinnrath zeigt. In Zeiten von massiven Immigrationsbewegungen auf der ganzen Welt ist ein ganzes Land auf Identitätssuche, wie der Psychologe Stephan Grünewald in der Doku bestätigt. Für viele sei die Frage nach der persönlichen Ausrichtung in diesen Umbruchszeiten wichtig. Deshalb beschäftigen sich auch im politischen Berlin die Politiker längst mit der Frage nach Heimat.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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