Bayerns Ministerpräsident

Söder im "ZDF-Morgenmagazin": "Nicht die Zeit für große Lockerungen"

Die Infektionszahlen sinken, doch zwei Wochen vor dem – Stand jetzt – Ende der aktuellen Corona-Beschränkungen macht CSU-Chef Markus Söder wenig Hoffnung auf Lockerungen.

Bis zum 14. Februar gelten die aktuellen Bund-Länder-Beschlüsse zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Doch die Hoffnung, dass der sinkende Inzidenzwert tatsächlich zu baldigen Lockerungen führt, will der CSU-Chef Markus Söder nicht schüren – ganz im Gegenteil.

Im Interview mit Moderatorin Dunja Hayali im Rahmen des "ZDF-Morgenmagazins" forderte der 54-Jährige Geduld: "Corona ist nicht vorbei. Die Mutation, das mutierte Virus kann noch stark eingreifen. Wir werden im Zweifelsfall auch längere Maßnahmen treffen müssen." Er sei deshalb nicht überzeugt, dass ab dem 14. Februar alles aufgehoben werden könne. "Ich finde nicht, dass die Zeit für große Lockerungen ist", so Söder. Aufgrund der derzeitigen Entwicklung sei es umso wichtiger, dass sich jetzt "alle dahinterklemmen und für mehr Impfstoff sorgen, denn ohne Impfstoff wird es noch eine sehr schwere Zeit."

Hayali hakte nach: Seit Donnerstag wisse man, dass der Biontech-Impfstoff auch gegen die Mutationen schütze: "Ist denn der Plan von CSU-Innenminister Seehofer, verschärft Grenzkontrollen durchzuführen und den Flugverkehr einzuschränken, jetzt überhaupt noch gerechtfertigt?", wollte die 46-Jährige wissen. "Ja, absolut", antwortete Söder und unterstrich seine Aussage mit Blick auf sein Heimatland: In Bayern seien die Hotspots vor allem im Grenzbereich zu finden. Es gebe immer wieder Ansteckungen über die Grenze hinweg. Deshalb sei es bei Nachbarländern wie Tschechien, die als Hochrisikogebiet gelten, einfach wichtig, die Einreise mit einer Testpflicht zu verknüpfen. Grenzkontrollen seien zumindest so lange eine absolut sinnvolle und schützenswerte Maßnahme, wie die Partnerländer, die davon betroffen sind, noch nicht alle Maßnahmen selber treffen können.

"Mutationen und vorschnelle Lockerungen", schloss Söder, seien am Ende eine echt toxische Kombination. "Und wir sollten nicht wieder dieser Entwicklung hinterherlaufen, sondern vorausschauend agieren."


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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