Bericht über Zustände in Großküchen

Caterer Vitesca wehrt sich gegen "Team Wallraff"

10.06.2015, 08.39 Uhr
Enthüllungsjournalist Günter Wallraff und sein Undercover-Team sind im Einsatz, um erschreckende Missstände aufzudecken.
Enthüllungsjournalist Günter Wallraff und sein Undercover-Team sind im Einsatz, um erschreckende Missstände aufzudecken.   Fotoquelle: RTL / Stefan Gregorowius

Die am Montagabend bei RTL in der Sendung "Team Wallraff" gezeigten Bilder von verschimmeltem Gemüse und abgelaufenem Fleisch in deutschen Großküchen, haben bei vielen Zuschauern für Ekel und Entsetzen gesorgt. Jetzt hat die betroffene Küche Vitesca in einer Stellungnahme auf die Vorwürfe reagiert.

"Am Montagabend ging es in der RTL-Sendung 'Team Wallraff' um Schulverpflegung, unter anderem auch bei vitesca. Mit Entsetzen und Betroffenheit müssen wir feststellen, dass hier ein Zerrbild gezeichnet wurde, das die Realität in weiten Teilen auf den Kopf stellt", heißt es darin.

Lebensmittelüberwachung urteilt mit "gut" bis "sehr gut"

Erst im Januar habe die zuständige Lebensmittelüberwachung den Caterer nach einer unangemeldeten Kontrolle mit "gut" bis "sehr gut" beurteilt. Nach dem RTL-Bericht, in dem unter anderem Bilder von verschimmeltem Gemüse und Fleisch gezeigt wurden, habe man die Behörden erneut eingeladen, "sich vor Ort selbst davon zu überzeugen, dass unsere Abläufe unmöglich zu Missständen führen können, wie sie das 'Team Wallraff' aufführt."

Zudem seien an jendem Tag, als heimlich gefilmt wurde, "etwa 1700 Kilo Gurken verarbeitet" worden. Davon sei der größte Teil einwandfrei gewesen, ein kleinerer Teil nicht. "Diese verdorbenen Gurken wurden und werden regelmäßig an den Händler zurückgegeben. Entsprechende Retouren-Belege haben wir den Gesundheitsbehörden vorgelegt", so vitesca.

Für Außenstehende "natürlich verdächtig"

Auch zu den Vorwürfen, dass Unternehmen würde Gammelfleisch verarbeiten, wurde eine Erklärung abgeliefert: "Bei mehreren im Fernsehen gezeigten Beispielen handelt es sich um Waren, die frisch angeliefert und hier im Haus schockgefroren wurden. Das ist ein gängiges, schonendes Verfahren, durch das sich das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) um mehrere Monate verlängert." 

Das neue Datum werde dabei "üblicherweise in unserer Warenwirtschaft vermerkt, nicht aber auf den Verpackungen." Daher sehe das für Außenstehende "natürlich verdächtig aus". Im Prinzip sei es aber nichts anderes, als das Einfrieren zuhause.

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