Romanverfilmung im BR

"Allmen und das Geheimnis der Libellen": ein echter Edelkrimi

von Vanessa Schwake

So ein Ermittlerduo gab es schon lange nicht mehr im deutschen Fernsehen zu sehen: Heino Ferch und Samuel Finzi brillieren in der Verfilmung des "Allmen"-Romans von Martin Suter: "Allmen und das Geheimnis der Libellen". 

BR
Allmen und das Geheimnis der Libellen
Kriminalfilm • 30.04.2019 • 23:15 Uhr

Man nehme das Weltmännische der "Die Zwei"-Charaktere Roger Moore und Tony Curtis, füge den Humor aus "Sherlock Holmes und Dr. Watson" hinzu, vermische dies mit der Cool- und Cleverness à la "Ocean's Eleven" und herauskommt: "Allmen". Die ARD hat sich an die Verfilmung der "Allmen"-Romane des Schweizer Bestsellerautors Martin Suter gewagt und dabei nicht an den falschen Ecken gespart: Die Hauptfigur des Lebemanns Johann Friedrich von Allmen ist mit Heino Ferch perfekt besetzt, was unbedingt auch für die Co-Hauptrolle des Butlers gilt, die Samuel Finzi übernahm, auch Setting und Bildsprache sind in diesem Edelkrimi durch die Bank hochkarätig und stimmig. Das BR Fernsehen wiederholt nun "Allmen und das Geheimnis der Libellen" – zum Zunge schnalzen, nicht nur für Suter-Fans.

Ferch, der Star des Films, sagt, ihm war sofort klar, dass niemand besser den kauzig-klugen Butler Carlos spielen könnte, als der "fantastische Schauspieler" Samuel Finzi: "Dass er die Rolle spielt, ist ganz wichtig für die Atmosphäre des Films und die Zweierbeziehung. Wir hatten eine so tolle Zeit am Set, dass es ein echter Buddy-Movie wurde. Wir ergänzen uns ebenso gut wie die beiden Figuren", schwärmt Heino Ferch.

Ohne seinen treuen Angestellten wäre der Adelige tatsächlich aufgeschmissen, denn Carlos bewahrt stets einen kühlen Kopf und fungiert zudem als Gewissen, wenn sein Chef mal wieder die Fünfe gerade sein lässt und sein Vermögen verprasst. Um dieses aufzubessern, stiehlt von Allmen kostbare Schalen, sogenannte Libellen. Mit mehr Glück als Verstand wird aus diesem Raub eine geniale Geschäftsidee: Die beiden gründen eine Firma zur Wiederbeschaffung von gestohlenen Kunstschätzen.

Die "Allmen"-Verfilmung sei die "eleganteste" und "stilsicherste" Umsetzung seiner Romane, adelte Autor Suter die beiden Episoden. Dieses Urteil freute Ferch sehr: "Jetzt hoffen wir, dass er uns auch das Go für den dritten und vierten Teil gibt, denn ich vermisse diesen Typen schon sehr!" So ein Ermittlerduo gab es schon lange nicht mehr im deutschen Fernsehen zu sehen: "Wir sind anders. Wir haben Crime mit drin, aber verkörpern eher ein Lebensgefühl. Wir sind Detektive, aber gleichzeitig ist von Allmen ja auch selbst ein Dieb und Hochstapler – aber ein sehr sympathischer", erklärt Ferch.

Sympathiepunkte sammelt der Adelige trotz seines mitunter protzigen Verhaltens in der Tat beim Zuschauer: Denn der Mann ist Optimist und Lebenskünstler, er tut, was er möchte, doch er balanciert auch permanent am Abgrund. Es macht großen Spaß, ihm dabei zuzusehen. Laut Heino Ferch mögen wir von Allmen, "weil er das Gegenteil von dem ist, was wir alle mit unserem Streben nach political correctness und unserer Gier nach Erfolg und Geld völlig vergessen haben: Das Leben zu leben! Und zwar so, wie es sich einem bietet." Man darf fast attestieren, dass Thomas Bergers Regiearbeit ein neues TV-Film-Genre begründet: das des "Genießerkrimis".

Inzwischen hat sich Heino Ferchs Wunsch erfüllt: Der zweite Film, "Allmen und das Geheimnis des rosa Diamanten", lief bereits erfolgreich im Ersten. Und auch der dritte Teil der Martin-Suter-Reihe wurde mit Ferch und Samuel Finzi in den Hauptrollen bereits verfilmt: In "Allmen und das Geheimnis der Dahlien" müssen die beiden Ermittler einen Fall um ein berühmtes Dahlien-Gemälde lösen. Gedreht wurde bis Oktober 2018, wann der Film jedoch ausgestrahlt wird, ist noch nicht bekannt.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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