Was macht einen guten Coach aus? Unter anderem sind Ehrgeiz und Empathie gefragt, um das eigene Team zu Höchstleistungen zu treiben. Ehrgeizig ist Basketballtrainer Marcus (Woody Harrelson) ohne Zweifel, bei der Empathie ist zunächst aber noch viel Luft nach oben. Als er aufgrund seines hitzigen Temperaments bei den fiktiven Iowa Stallions entlassen wird und obendrein einen Unfall baut, muss der Sturkopf Sozialstunden ableisten. In seinem Fall bedeutet das: eine Gruppe junger Menschen mit Behinderung trainieren und sie im Erfolgsfall zu den Special Olympics führen.
Bei "Champions" handelt es sich einmal mehr um die US-Adaption einer gelungenen europäischen Tragikomödie: Der spanische Film "Wir sind Champions" aus dem Jahr 2018 wurde von der Geschichte des Basketballteams Aderes Burjassot inspiriert, das aus Menschen mit geistiger Behinderung bestand und zwischen 1999 und 2014 zwölfmal die spanische Meisterschaft gewann. Mit Hollywoodstar Woody Harrelson in der Hauptrolle schickt sich Komödien-Spezialist Bobby Farrelly (gemeinsam mit seinem Bruder Peter unter anderem verantwortlich für "Verrückt nach Mary") nun an, den sportlichen Stoff in ein Hollywood-Jersey umzunähen.
Klar, die Story über einen zunächst genervten Coach, der nach und nach merkt, wie toll die Menschen in seiner Mannschaft wirklich sind, wirkt erst einmal nicht sonderlich originell. Doch darauf kommt es in der sympathischen Feel-Good-Geschichte auch nicht an. Ein Film, in dem Menschen mit Behinderung handelnde Personen sind und keine Quoten-Besetzung, ist schon alleine deshalb lobenswert, weil er deren Sichtbarkeit erhöht. Das Schöne am Sport ist schließlich auch seine integrative Kraft – und dass sich Erfolg nicht ausschließlich in Edelmetall messen lässt.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH