Aktivist will Aufrütteln

Geht Hannes Jaenicke in die Politik?: "Außer der AfD hat jede Partei versucht, mich anzuwerben"

04.05.2024, 10.16 Uhr
Möchte Hannes Jaenicke in die Politik gehen?
Möchte Hannes Jaenicke in die Politik gehen?  Fotoquelle: ZDF

Seit Jahren setzt sich Hannes Jaenicke für den Umwelt- und Tierschutz ein. Wäre politischer Aktivismus nicht etwas für den Schauspieler?  Im Interview antwortete er mit einem klaren "Nein" – und begründete seine Entscheidung.

"Ich bin Mitglied der Grünen"

"Außer der AfD hat jede Partei versucht, mich anzuwerben", verriet Jaenicke gegenüber teleschau. "Ich bin Mitglied der Grünen, aber ich denke, dass ich mit meinen Filmen und Büchern mehr bewirken kann, als wenn ich mich in Parteigremien oder mit Koalitionsverhandlungen herumschlage." Auf die Frage, ob Politik wirklich nichts für ihn wäre, antwortete er: "Nein. Ich glaube ich habe mein Mittel gefunden, um etwas zu bewegen."

Zudem zeigte er seinen Erfolg anhand eines Beispiels auf: "Wir haben einen Film über Lachse und Lachsfarmen gedreht. Danach ist der Kurs der vier größten norwegischen Anbieter um elf Prozent abgestürzt. Durch einen einzigen kleinen Film!"

Bei aller Kritik an der Politik: Jaenicke ist überzeugt, dass der Umweltschutz bei jedem einzelnen von uns anfängt. Er kritisiert, dass wir Menschen "bequem" seien und "ungern unsere Gewohnheiten" ändern würden, ist aber immer noch hoffnungsvoll, was die Zukunft des Planeten angeht. "Wir sind es gewohnt, billig nach Malle zu fliegen, dicke Autos zu fahren, im Winter Erdbeeren zu essen und jederzeit alles preiswert konsumieren zu können. Das wird auf Dauer nicht funktionieren", sagt Jaenicke. Aber: "Der Mensch ist ein anpassungsfähiges Wesen, und vieles wird sich verändern, weil wir überleben wollen. Die Überlebensinstinkte des Menschen sind so stark, dass er das Nest, in dem er lebt, irgendwann beschützen wird. Einfach, weil es nicht mehr anders geht."

Der lohnende Kampf für die Erde und ihre Bewohner

Im Interview begründete Jaenicke seinen Optimismus: "Mein ganzes Engagement und die Mühen, die wir in diese Dokumentarfilme stecken, wären sinnlos, wenn ich selbst nicht daran glauben würde." Und: "Der Leidensdruck wird irgendwann so steigen, dass wir keine andere Wahl haben werden, als umzudenken: Wenn wir kein Wasser mehr haben, unsere Böden und Wälder so beschädigt sind und es so heiß und trocken ist, dass wir nicht mehr richtig leben können. Wenn unser Essen und Klima so vergiftet ist, dass wir alle krank werden ..." Der Schauspieler erklärt, das werde er "vermutlich selbst nicht mehr erleben, aber ich finde, es lohnt sich, für unsere unfassbar schöne Erde zu kämpfen. Und das werde ich tun, bis ich in die Kiste steige."


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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